Bypass-Operationen
Keine Angst vor der Herzoperation
Der Herzinfarkt zählt nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Alle sieben Minuten stirbt ein Mensch an den unmittelbaren Folgen dieser akuten Herzerkrankung. Schnelle ärztliche Hilfe ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Ohne sie droht akute Lebensgefahr.
Ausgelöst werden Herzinfarkte durch den Verschluss eines verengten Herzkranzgefäßes. Der rettende Eingriff besteht darin, das betroffene Gefäß so schnell wie möglich für den Blutfluss zu öffnen.
Um diesem akuten Zustand vorzubeugen, können gefährliche Verengungen von Herzkranzgefäßen vorsorglich durch einen sogenannten Bypass überbrückt werden.
Operationsverfahren
Welches operationsverfahren Anwendung findet, entscheidet sich meist an der Lage und Anzahl der Verengungen. Bei der weitaus größten Zahl der Patienten ist ein sogenannter offener Eingriff erforderlich. Das bedeutet: Der Brustkorb wird entlang des Brustbeins geöffnet und ein künstlicher Herzstillstand herbeigeführt. Eine Herz-Lungen-Maschine übernimmt solange die Versorgung des Körpers mit sauerstoffreichem Blut und ermöglicht es damit, die Operation am nichtschlagenden Herzen, also unter optimalen Voraussetzungen durchzuführen.
Für die Bypässe werden während der gleichen Operation Venen aus den Beinen entnommen, die dann die verengten Stellen der Herzkranzgefäße überbrücken. Zur Schonung der Beine und für eine bessere Wundheilung entnehmen wir die Venen, wann immer möglich, mit minimalinvasiver Technik - also über winzige Schnitte, sodass möglichst wenig Gewebe verletzt wird.
Minimalinvasive Bypass-Operation
In einigen Ausnahmefällen ist es auch möglich, einen zweifachen Bypass minimalinvasiv anzulegen. Dann kann das Brustbein sehr sparsam geöffnet werden. Manchmal kann dann auf den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine verzichtet werden. Der Bypass kann in der gleichen Weise wie bei geöffnetem Brustkorb, mit dem sogenannten OPCAB-Verfahren, gelegt werden.
Arterielle Revaskularisation
Für eine Bypass-Operation werden sowohl arterielle als auch venöse Gefäße verwendet. Der Vorteil von arteriellen Bypässen ist, dass die Verschlussrate dieser Überbrückungen später tendenziell seltener zu sein scheint. Der Vorteil von venösen Bypässen ist eine etwas niedrigere Rate an Wundheilungsstörungen, da der Brustkorb dann etwas besser durchblutet wird. In der Herzchirurgie Huttrop verwenden wir beide Techniken und passen sie individuell auf unsere Patienten an.
Ein Herzinfarkt tritt durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes ein. Dies geschieht in der Regel, wenn sich ein Blutpfropfen in einer ohnehin verengten Arterie festsetzt und den Blutfluss komplett verhindert.
Geschieht dies, dringt kein Blut mehr in das hinter der Verschlussstelle liegende Areal des Herzmuskels vor. Dadurch kann es nicht mehr mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt werden, es stirbt ab und ist unrettbar verloren, wenn der Verschluss nicht rechtzeitig mit ärztlicher Hilfe geöffnet wird.
Je schneller der Verschluss durch ärztlichen Eingriff behoben wird, desto besser ist die Prognose für Heilung und Genesung des Patienten. Ein gewisser Anteil des Herzmuskelgewebes stirbt jedoch fast immer ab. Es wird vom Körper durch Narbengewebe ersetzt.
Jeder Herzinfarkt hat also eine mehr oder weniger große Schwächung des Herzens zur Folge - je nachdem wie ausgedehnt die Unterbrechung der Blutversorgung war.
Bei manchen Menschen allerdings gehen die Herzrhythmusstörungen, die mit einem Infarkt verbundenen sind, in Herzflimmern über, sodass selbst ein kleiner Herzinfarkt zum sofortigen Tod führen kann.
Herzinfarkte treten in aller Regel in verengten Arterien auf, deren Durchmesser ohnehin nur wenige Millimeter beträgt. Oft gibt es dafür Vorboten: Dazu gehören vor allem Probleme und erste Schmerzattacken, die bei körperlicher Anstrengung in Folge einer unzureichenden Blut- und Sauerstoffversorgung auftreten können, wenn der Durchmesser eines solchen Herzkranzgefäßes um 50 bis 70 Prozent eingeengt ist.
Hauptursache für die Verengung der Gefäße sind Ablagerungen, die sich mit zunehmendem Alter in den Wänden der Arterien bilden. Diese sogenannte Arteriosklerose, umgangssprachlich Arterienverkalkung genannt, macht sich allerdings erst bemerkbar, wenn sie bereits seit Längerem fortgeschritten ist.
Ihre Ausbreitung wird enorm begünstigt durch die altbekannten Risikofaktoren wie Übergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes), Rauchen, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Stress sowie überhöhtes Cholesterin - insbesondere LDL-Cholesterin - und andere Faktoren.